Bericht aus der Schwetzinger Zeitung vom 08.05.2021

Evangelische Kirchengemeinde - Astrid Kaberna-Zelt ist neue Umweltbeauftragte / Team des Grünen Gockels plant Kräuterwanderung / Geld für „Fair-Teiler“ wird gesammelt

Hochbeete entstehen am Brühler Glockenturm

Brühl. Still liegt das evangelische Gemeindezentrum am Steffi-Graf-Park da. Der Parkplatz ist fast ganz leer, der Platz verwaist. Die Corona-Pandemie beeinflusst das Leben in der Kirchengemeinde nun schon seit über einem Jahr: Gottesdienste fallen aus, Feste können nicht gefeiert werden und Treffen finden nur noch online statt. Das bedeutet aber nicht, dass die Mitglieder der evangelischen Kirchengemeinde nicht weiter an Projekten arbeiten. Im Gegenteil: Das Team des Grünen Gockels hat beispielsweise trotz der anhaltenden Pandemie in den vergangenen Monaten einiges auf die Beine gestellt und auch personell gab es Veränderungen.

Mit ihrem Weggang reichte Pfarrerin Almut Hundhausen-Hübsch das Zepter der Umweltbeauftragten an Astrid Kaberna-Zelt (Bild) weiter, die als Mitglied des Umweltteams den Grünen Gockel von Anfang an begleitet. Sie wird von Marco Böhme, Doris Huschka und Klaus Triebskorn sowie projektbezogen von Anne Arend-Schulten, Eva Franz und den beiden Pfarrern Marcel Demal und Melanie Börnig tatkräftig unterstützt.

Das Team trifft sich einmal im Monat – derzeit per Telefonkonferenz – um neue Projekte rund um die Themen Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Artenvielfalt zu entwickeln und umzusetzen. Eines dieser Projekte ist ein „Fairteiler“. In diesen können Menschen Lebensmittel bringen, die sie selbst nicht mehr verbrauchen oder vor dem Müll gerettet haben, und andere Personen dürfen diese dann wiederum kostenlos mitnehmen. Der „Fairteiler“ war eigentlich schon für 2020 geplant, die Corona-Pandemie hat das Projekt allerdings ausgebremst. „Wir haben bereits Geld gesammelt und mit dem Kümmerer des ,Fairteilers’ in Eppelheim gesprochen“, erklärt Astrid Kaberna-Zelt im Gespräch mit unserer Zeitung. Um das Häuschen vor ungebetenen Gästen wie Ameisen zu schützen, sei eine kleine Hütte mit einem Metallschrank darin geplant. „Das kostet natürlich mehr als ein einfaches Schränkchen“, merkt die Umweltbeauftragte an.

Zwar fördere die Evangelischen Landeskirche das Projekt des Grünen Gockels und übernehme 50 Prozent der Kosten, das gesammelte Geld reiche aber dennoch nicht aus. Am 17. Juli sammeln die Mitglieder des Grünen Gockels deshalb gemeinsam mit der Grünen Liste Brühl Altpapier auf dem Messplatz. Die Einnahmen werden für den „Fairteiler“ genutzt, der später von der Initiative Foodsharing betrieben und gesäubert wird. „Mein Wunsch ist es, den ,Fairteiler’ noch 2021 aufzustellen“, betont Astrid Kaberna-Zelt. Einen finalen Termin gebe es aber noch nicht.

Und die Ehrenamtlichen des Grünen Gockels haben noch mehr vor: Die Homepage wird komplett überarbeitet, die Öffentlichkeitsarbeit weiter ausgebaut und am 12. September findet ein Gottesdienst zum Tag der sauberen Luft statt.

Druckerpatronen recyceln

Die Mitglieder arbeiten auch mit den Kindergärten in der Gemeinde zusammen. Diese machen in diesem Jahr „Müllsammeln“ in Zusammenarbeit mit der AVR zum Thema. Eine grüne „Umweltbox des Sammeldrachens“, in der leere Druckerpatronen, Tonerkartuschen und ausgediente Handys gesammelt werden, steht bereits im Kindergarten Heiligenhag. Alle Privatpersonen, Firmen und Arztpraxen können dort ihre ausgedienten Patronen und Smartphones abgeben. Mit seiner Aktion will der Kindergarten darauf aufmerksam machen, dass dieser „Müll“ wertvolle Rohstoffe enthält, die umweltfreundlich recycelt werden können.

Weiter voran geht es auch mit den Grünflächen um das Gemeindezentrum. Die evangelische Kirchengemeinde hatte beim Naturschutzbund (Nabu) eine Beratung für das insektenfreundliche Gestalten des Geländes gewonnen. Der Berater war vor Ort und teilte sein Fachwissen mit den Ehrenamtlichen. Drei Flächen rund um das Gemeindezentrum sollen mit seinen Tipps bald blühen und sich in ein kleines Paradies für Insekten verwandeln. Um den Glockenturm herum sollen außerdem Hochbeete aus Holz und Stein gebaut werden. Hier sollen unter anderem Kräuter wachsen, die sich Spaziergänger mitnehmen können. Aber auch Blumen sollen zur Erhaltung der Artenvielfalt gepflanzt werden. Kosten werden die Beete rund 8000 Euro – die Hälfte wird von der Landeskirche übernommen.

Die Verantwortlichen des Grünen Gockels wollen Natur erlebbar machen. „Was man kennt, das schützt man“, meint die Umweltbeauftragte. Für Samstag, 24. Juli, sei deshalb gemeinsam mit den Wildkräuterpädagogen und Fachberatern für Ernährung Veronika und Bernd Kraus aus Ketsch eine Kräuterwanderung in den Rohrhofer Rheinauen geplant. Die Experten erklären, welche Wildkräuter am Wegrand wachsen. Für die Veranstaltung ist eine Anmeldung im Pfarrbüro, Telefon 06202/7 12 32, nötig. Pro Person kostet die Teilnahme 10 Euro. Die genaue Uhrzeit und der Treffpunkt werden noch bekannt gegeben.

„Wenn es Corona zulässt, möchten wir auch verschiedene Filme zeigen und Schnippelpartys veranstalten“, erzählt Astrid Kaberna-Zelt. Außerdem werde gerade geprüft, ob eine öffentliche E-Ladesäule beim Gemeindezentrum aufgestellt werden und in welchen Räumen beispielsweise durch LED-Spots Energie gespart werden könne.

Mitstreiter werden gesucht

Ab nächstem Jahr werde der Grüne Gockel auch beim Ferienprogramm vertreten sein und 2023 steht dann ganz im Zeichen des Grünen Gockels. „Das wird das ,Jahr des Grünen Gockels’ mit vielen Veranstaltungen und Projekten“, freut sich die Umweltbeauftragte schon jetzt. „Das Team des Grünen Gockels sucht immer Mitstreiter“, betont sie abschließend. Und es sei dafür überhaupt nicht nötig, in der Kirche aktiv sein.

Info: Wer Interesse am Grünen Gockel hat und gerne aktiv werden möchte, kann sich bei Astrid Kaberna-Zelt, Telefon 0176/61 71 58 41, melden.

 

Ein Bericht der Schwetzinger Zeitung vom 08.05.2021

Seit 2014 arbeitet das Umweltteam des Grünen Gockel in Brühl intensiv daran, unsere Schöpfung aktiv zu bewahren.

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